farblos
In der heutigen Zeit ist es jedem Fotografen möglich, sogar mit einer Spielzeugkamera Farbaufnahmen zu erstellen. Warum also Schwarzweiß?
Eine eineindeutige Antwort gibt es hierauf nicht.
Durch den Einsatz eines monochromen Tones entsteht ein Bild völlig anderer Realität.
Der Betrachter wird auf einen neuen Schwerpunkt wie Linien, Kontraste und Strukturen gelenkt. Das ablenkende Momentum der Farbe entfällt.
Es soll ja Kritiker geben, die unterstellen, dass ein Schwarzweißfoto lediglich ein Produkt eines missglückten Farbfotos ist.
Erinnern sollte man sich aber daran, dass Farbfilme in der künstlerischen Fotografie erst seit den 1960er Jahren das Gros aller
neu produzierten Filme ausmachten. Es gab zwar seit etwa 1930 in der Werbe- und Modefotografie und ab etwa 1945 auch im Journalismus
Farbfilme, Schwarzweiß war aber damals der Standard.
Ein heutiges digitales Schwarzweißfoto bedarf einer intensiven Nachbearbeitung. Es ist nicht damit getan das Bild nur einfach seiner
Farbe zu berauben, welches ja durch einen einzigen Knopfdruck möglich wäre. Nein, die Erstellung einer monochromen Aufnahme aus einem
Farbfoto bedarf aufwendiger Bearbeitung über die jeweiligen Farbkanäle. Mit Hilfe von Filtern lassen sich auch besondere Effekte erzielen,
zum Beispiel eine Solarisation, die früher während des Entwicklungsprozesses erzeugt wurden.
Viele Leute stehen einer Nachbearbeitung eines Fotos skeptisch oder sogar ablehnend gegenüber. Sie behaupten, ein Foto müsse so
gezeigt werden wie es aus der Kamera kommt. Das mag (auch hier sehr eingeschränkt) für ein Dokumentarfoto seine Berechtigung haben,
für die Vermittlung einer künstlerischen Vision wage ich hier jedoch zu widersprechen. Ansel Adams (*1902 - †1984) war ein Meister der Nachbearbeitung.
Nur durch umfangreiche Nacharbeiten im Labor entfalteten seine Werke ihre künstlerische Wucht.
Auf den nachfolgenden Seiten sind auch Fotos zu sehen, die noch analog entstanden, sowohl in Farbe als auch in Schwarzweiß.
Schauen Sie sich die Fotos an, entdecken Sie die Vision der Aufnahmen. Vielleicht finden oder erkennen Sie ja auch die fehlenden Farben.
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Nachdem nun das kleine Büchlein zu Ende erstellt ist habe ich festgestellt, dass die Reihe der Aufnahmen den Werdegang meines fotografischen Schaffens nahezu vollends wiedergibt. Mein allererstes, zeigenswerte Foto ist das mit dem TEE-Zug im Frankfurter Hauptbahnhof. Der Mann einer Freundin meiner Oma, er war für mich wie ein Onkel, ist hierauf zu sehen wie er in den Maschinenraum des Triebkopfes schaut. Diese Aufnahme entstand etwa 1959/60 mit einer einfachen Kamera, ich nenne sie der Einfachheit halber einmal "Agfaclack" im heute sogenannten Mittelformat 6 x 6 cm 120er Rollfilm.
Die nächste Zeitspanne, so ab 1963, ich erhielt eine Leidolf 127er Rollfilm 4,5 x 4,5 cm von meinem verstorbenen Opa, beschäftigte ich erstmals so richtig mit dem Fotografieren. Es entstanden solche Aufnahmen wie die vom Checkpoint Charly in der Friedrichstraße Berlins oder der Aufnahme des Gesangsduos Hardin & York.
Mitte der 1970er Jahre erstand ich dann meine erste Kleinbildkamera, eine gebrauchte Praktica mit 50er Objektiv. Aus ihr gingen dann Fotos wie das des Brandenburger Tors hervor.
Im Jahre 1988 kam dann die Firma Nikon in Form einer F801 mit 35 - 135 mm Objektiv ins Haus welche dann im Jahr 1991 noch durch eine Nikon F4 ergänzt wurde. Einige Jahre später erhielt dann noch eine Nikon FE Einzug. Eingescannt wurden übrigens alle Analogfotos mit einem Nikon CoolScan V ED.
Spät, erst 2009 stieg ich in die digitale Welt ein. Die Wahl fiel auf die Nikon D700, Vollformat war eine Voraussetzung. Ich glaube, die Anzahl der analogen und digitalen halten sich in etwa das Gleichgewicht in diesem Brevier. Wer mag kann ja versuchen, etwaige Unterschiede heraus zu finden. Die neuesten Aufnahmen, wie zum Beispiel des neuen EZB-Gebäudes oder der Kreuzung in Dudenhofen wurden mit der zwischenzeitlich erstandenen Nikon Df und einem 24 - 70 mm f2.8 aufgenommen.
Ach ja, eine habe ich noch vergessen. Meine "Immerdabei"-Kamera, sie ist eine Fujifilm XF1. Sie passt in jede Hosentasche und produziert auch fabelhafte Ergebnisse wie z. B. die Aufnahme der EastsideGallery.
So, das war ein kurzer Überblick zu meinem Foto-Equipment, wobei nicht alle Objektive die zum Einsatz kamen erwähnt wurden.
Brunswick Bowling am Henninger Turm |
Schade, nun ist sie geschlossen. 50 Jahre hat die Bowlinganlage am Henninger Turm in Frankfurt am Main in Betrieb. Wieviele Durchgänge habe ich auf ihr gespielt? Unzählige, gute wie auch schlechte Ergebnisse erzielt, fast 50 Jahre lang. Jetzt ist sie Geschichte, Opfer von Spekulation und Gewinnmaximierung. Wie auch ihr Namensgeber, der gleichnamige Turm.
Das war's, auch mit den Fotos. Ich hoffe, das Betrachten der Aufnahmen hat Freude bereitet, so wie mir das Bowlen in der Brunswickanlage am Henninger Turm.
Abriss des Henninger Turms |
Damit sollte eigentlich die SW-Abteilung bzw. das Fotobuch beendet sein. Nun ist es aber so, dass mir das Erstellen von farblosen Bilder Freude bereitet. Aus diesem Grund sind nun einige Fotos hinzu gekommen und ich "befürchte", es werden sicherlich noch weitere folgen.
Also immer mal wieder in die Abteilung "farblos" klicken;-)